Pal B. Stock
Pál B.Stock, geboren 1964 in Debrecen / Ungarn sollte eigentlich Veterinärmediziner werden.
Seine Leidenschaft zur Kunst und Malerei war schliesslich so groß, dass er Alles unternahm – was ihm auch gelang - um auf die Kunst-Akademie in Budapest zu wechseln.
Das politische Klima in Ungarn und die herrschende Korruption sind Umstände unter denen Pál große Schwierigkeiten bekommt, sein Studium fortzusetzen und so bricht er bereits nach 1 Jahr ab und verlässt Ungarn. Er kommt nach Deutschland und lässt sich zunächst in München nieder. Die Münchner Periode ist allerdings eher „eine Zeit des Überlebens“. Pál setzt sein Studium zur Malerei nicht fort.
Erst viele Jahre später - es sind ziemlich genau 10 Jahre – entschliesst sich Pál nach NYC zu gehen . Seine Passion zur Malerei und den Traum ein Leben mit der Malerei zu führen beginnt er dort zu verwirklichen. Pál arbeitet hart im Kreise befreundeter Künstler an der Entwicklung immer neuer Techniken mit ungewöhnlichen Materialien und entwickelt hier auch das Konzept für seine Arbeiten: Bienenwachs und Ölfarbe auf Holz.
Wachs ist bereits in seiner Kindheit ein elementarer Bestandteil in Pál`s Leben, sodass es nicht verwundert, dass dieses Material für ihn so etwas wie eine magnetische Anziehungskraft besitz und er gar nicht anders kann als das Wachs zu dem Element seiner Arbeiten zu machen.
Pál wächst in einem armen Haushalt und ohne Elektrizität auf. Wachskerzen sind der Lichtbringer im täglichen Leben, aber für Pál ganz besonders, da er das Kerzenlicht zum Lesen brauchte. Und so eine besondere Nähe zu den Kerzen entstand :
- musste er immer nah rangehen um lesen zu können und
- auch mit dem Wachs „spielen“ um die Haltbarkeit der Kerzen zu verlängern.
Pál reicht auch zur Aufnahme der Kunstakademie eine Arbeit aus Wachs auf Leinen ein.
Pál.B.Stock malt Emotionen. Seine! Es sind seine gespeicherten Bilder und Eindrücke aus einem bewegten Leben mit zahlreichen Reisen und Stationen, die in seine Arbeiten einfliessen. Für den Künstler geht es vor allem um Schönheit, Frieden und Harmonie. Sie sollen auch als Anregung und Aufforderung zur Spiritualität verstanden sein. Der Hintergrund seiner Malereien ist einfach, monochrom (in seiner frühen Phase belässt Pál diesen Bildhintergrund auch meist weiss.) Aber: die Formen und „Körper“ im Vordergrund sind in ihren Farben umso kräftiger. Mit seiner einer speziellen Technik versteht es der Künstler auch diesen Glanz, das Leuchten , die Transparenz des Materials Bienenwachs hervorzuheben , manchmal fast so, als könne man eine leuchtende Kerze hinter einer Leinwand vermuten…..
Wachs und Ölfarbe vermischen sich nicht. Es entsteht eine Spannung.
Die Oberfläche/Hintergrund und die darüberliegenden Farben und abstrakten Formen bleiben so ständig im Dialog mit sich und dem Betrachter. Pál`s Arbeiten schaffen dem Betrachter eine Illusion von bewegtem Raum, der Betrachter wird unbewusst förmlich hineingezogen in die Sinnlichkeit der Oberfläche, in die Schönheit dieser Bewegung. Pál „bedient“ sich sozusagen aus der Natur. Er nimmt organische Formen, wie das menschliche Auge , platziert diese zentral, zerstört diese Form andern Orts wieder, setzt sie wieder neu zusammen , schiebt sie auf andere Ebenen, lässt sie auf seinen Bildern „leben“. Er bezieht sich in seiner Aussage dabei immer wieder auf Schönheit , die Schönheit des Lebens , die Freude am Leben.
Das Auge hat aber auch noch eine ganz andere – sehr traurige - Komponente. Pál verlor vor einigen Jahren durch eine Infektion wesentliche Teile seines Sehvermögens. Mit seinen dots@tears bringt er auch seinen Wunsch zum Ausdruck wieder richtig Sehen zu können. Pál malt Emotionen. Seine! Und das ist sicher nicht dieselbe Emotion, die der Betrachter hat, wenn er vor einem seiner Arbeiten steht. Und das ist auch gut so. Der Künstler verzichtet bewusst darauf, seinen Arbeiten Titel zu geben. Der Betrachter ist aufgefordert, die Schönheit und Sinnlichkeit der Arbeit zu erspüren und diese auch mit der jeweils eigenen Lebensgeschichte, Stimmung, Erfahrung in Bezug zu setzen und immer wieder neu wahrzunehmen.
Pàl B. Stock ist nun seit 14 Jahren ein sehr erfolgreicher Künstler, der in zahlreichen Einzel- wie auch Gruppen-Ausstellungen in USA und Europa zu sehen war. Seit einigen Monat ist Pál B. Stock nun wieder zurück in München. Sein künstlerischer Weg , schien - zumindest damals , als er das erste Mal Station in München machte – beendet zu sein.
Glücklicher Weise kam es doch anders und er hat seinen Weg schliesslich fortgesetzt .
Die Technik
Bienenwachs und Ölfarbe auf Holz
Die Holzplatten sind spezielle Anfertigungen und so beschaffen, dass sie die auf eine bestimmte Temperatur erhitzte Wachsschicht entsprechend aufnehmen können.
Mit speziellen Präparationsverfahren wird die Fläche sehr glatt gehalten.
Das Bienenwachs wird auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und muss sehr schnell und sehr präzise auf den Holzrahmen aufgetragen werden.
Anschliessend wird die ausgekühlte Wachsschicht in mehreren Arbeitsgängen wiederum zu einer sehr glatten Oberfläche bearbeitet bevor der Künstler mit dem Malen beginnen kann.